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"Darmkrebsvorsorge rettet Leben – und das ist keine Floskel"

Chefarzt Prof. Dr. Stefan von Delius
Chefarzt Prof. Dr. Stefan von Delius

Jährlich erkranken in Deutschland rund 60.000 Menschen an Darmkrebs, etwa 25.000 sterben an den Folgen. Dabei ließe sich ein Großteil der Fälle durch regelmäßige Vorsorge verhindern. Denn Darmkrebs entsteht meist langsam aus gutartigen Polypen, die frühzeitig entfernt werden können. Im Interview erklärt Prof. Dr. Stefan von Delius, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 am RoMed Klinikum Rosenheim, warum Früherkennung lebensrettend ist, welche Warnsignale ernst genommen werden sollten und welche Fortschritte es in der Behandlung gibt.

Herr Professor von Delius, warum ist Vorsorge so entscheidend?

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten und entwickelt sich oft über Jahre hinweg unbemerkt. Das Tückische: Beschwerden treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Doch durch eine frühzeitige Untersuchung lassen sich Vorstufen – sogenannte Polypen – erkennen und entfernen, bevor sie bösartig werden. Wird Darmkrebs im frühen Stadium entdeckt, liegt die Heilungsrate bei über 90 Prozent. Trotzdem nutzen viele Menschen die Vorsorge nicht. Es ist daher entscheidend, das Bewusstsein für Prävention zu stärken und die Hemmschwelle vor der Untersuchung abzubauen.

Wer ist besonders gefährdet?

Das Risiko für Darmkrebs steigt mit dem Alter, daher empfehlen wir ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige Darmspiegelung. Menschen mit familiärer Vorbelastung sollten frühzeitiger vorsorgen – hier empfehlen wir eine Untersuchung bereits ab dem 40. bis 45. Lebensjahr oder in manchen Fällen noch früher. Allgemeine Risikofaktoren sind entzündliche Darmerkrankungen oder ein ungesunder Lebensstil, etwa starkes Übergewicht, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Was uns jedoch zunehmend besorgt, ist die Tatsache, dass auch immer mehr jüngere Menschen betroffen sind. Daher gibt es weltweit Bestrebungen, das Alter für die Vorsorgeuntersuchungen weiter zu senken.

Welche Warnsignale sollte man ernst nehmen?

Die Symptome von Darmkrebs sind zu Beginn oft unscheinbar und können übersehen werden. Warnzeichen sind: Anhaltende Verdauungsprobleme, Blut im Stuhl, unerklärlicher Gewichtsverlust oder anhaltende Müdigkeit aufgrund von Blutarmut. Auch ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung sollte nicht unbeachtet bleiben. Wer solche Symptome bemerkt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.

Wie läuft eine Darmspiegelung ab?

Am Vortag erfolgt die notwendige Darmreinigung. Die eigentliche Untersuchung dauert etwa 20 bis 30 Minuten und erfolgt in der Regel ambulant. Der Patient erhält auf Wunsch eine Sedierung und schläft während der Untersuchung. Ein flexibles Endoskop wird durch den After eingeführt, und der gesamte Dickdarm wird dabei inspiziert. Falls Polypen oder andere Auffälligkeiten entdeckt werden, können diese direkt entfernt werden. Nach der Untersuchung können Patienten in der Regel nach einer kurzen Erholungsphase wieder nach Hause gehen.

Viele Menschen haben Angst davor – ist das berechtigt?

Das ist zwar nachvollziehbar, aber die Untersuchung ist heute nahezu schmerzfrei. Die größte Hürde stellt oft die Vorbereitung dar: Am Tag vor der Untersuchung muss der Darm gründlich gereinigt werden, was für viele unangenehm sein kann. Doch auch hier hat sich in den letzten Jahren viel getan: Die Abführlösungen sind weniger unangenehm im Geschmack, und die Trinkmengen wurden reduziert. Wichtig ist, sich vor Augen zu führen: Eine Koloskopie kann Leben retten. Wer einmal eine Darmspiegelung hinter sich hat, merkt schnell, dass die Sorgen davor meist völlig unbegründet waren.

Welche Fortschritte gibt es in der Behandlung?

In den letzten Jahren hat sich viel getan. Minimalinvasive Operationstechniken ermöglichen eine schnellere Genesung und schonen den Körper erheblich. Bei fortgeschrittenen Stadien setzen Ärzte zunehmend auf zielgerichtete Therapien, die gezielt Krebszellen angreifen, wie zum Beispiel Immuntherapien, die das körpereigene Abwehrsystem aktivieren. Diese innovativen Ansätze verbessern die Heilungschancen und eröffnen selbst bei komplizierten Verläufen gute Ergebnisse.

Wie kann man Darmkrebs vorbeugen?

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich senken. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Rauchen und eine Verringerung des Alkoholkonsums tragen dazu bei, das Risiko zu minimieren. Besonders ballaststoffreiche Kost, wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, sorgt für eine gesunde Darmflora und verringert das Risiko, dass sich Polypen oder Krebszellen entwickeln. Auch ein gesundes Körpergewicht spielt eine wichtige Rolle.

Was würden Sie den Menschen sagen, die noch zögern, zur Vorsorge zu gehen?

Ich verstehe, dass viele Menschen Vorbehalte gegenüber der Darmspiegelung haben – sei es aus Angst, Scham oder Unsicherheit. Doch ich kann nur eindringlich dazu ermutigen: Nutzen Sie die Vorsorge! Wichtig ist auch, dass wir vermehrt unbefangen über das Thema Darmgesundheit sprechen, denn ein offener Umgang kann dabei Leben retten.

Informationsabend „Darmkrebs – vorbeugen, erkennen, behandeln“
Für alle, die sich intensiver mit dem Thema Darmkrebs auseinandersetzen möchten: Welche Untersuchungen wann sinnvoll sind, wie eine bewusste Ernährung das Risiko senken kann und welche modernen Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen, erfahren Betroffene und Interessierte bei der kostenlosen Informationsveranstaltung „Darmkrebs – vorbeugen, erkennen, behandeln“ am 12. März 2025 um 19 Uhr im Bildungszentrum St  Nikolaus, Pettenkoferstr. 5, Rosenheim. Die RoMed-Chefärzte Prof. Dr. Stefan von Delius, Medizinische Klinik 2 und Prof. Dr. Kai Nowak, Chirurgisches Zentrum Rosenheim – Bad Aibling, informieren über die verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung. Sie erläutern, in welchem Alter welche Untersuchungen empfohlen werden und wie eine angepasste Ernährung dazu beitragen kann, das Erkrankungsrisiko zu reduzieren.

Mehr Informationen und aktuelle Veranstaltungstermine
05.03.2025
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