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Hochmodernes Bewegungsanalyse-Labor eröffnet
Der menschliche Bewegungsapparat ist eine hochkomplexe funktionelle Einheit. Für einen optimalen Bewegungsablauf spielen knöcherne, muskuläre sowie zentrale und periphere neurologische Strukturen zusammen. Kommt es zu Beschwerden, kann ergänzend zur körperlichen Untersuchung und den bildgebenden Standardverfahren eine dezidierte Bewegungsanalyse weitere Informationen liefern. Mit den gewonnenen Daten werden krankhafte Bewegungsmuster erkannt und entsprechende Therapien sowie Trainingsempfehlungen gegeben.
Wann ist eine Bewegungsanalyse sinnvoll?
„Grundsätzlich haben wir uns auf die Analyse von unfall-verletzten Patienten spezialisiert“, berichtet Dr. Jan Nikolas Rieken, Medizinischer Leiter. Zu Qualitäts- und Ergebniskontrollen erhalten Klinikpatienten nach dem stationären Aufenthalt standardmäßig das Angebot zur Bewegungsanalyse wie beispielsweise bei Schienbeinkopfbruch, Kreuzbandverletzung sowie komplexer Fuß- oder Wirbelsäulenverletzung. Ebenso etabliert ist die Ganganalyse vor und nach geplanten fußchirurgischen Eingriffen. Bei bestimmten geriatrischen Patienten erfolgen während der stationären Behandlung Gleichgewichtsanalysen und Auswertungen des Gangbildes. „Insbesondere im Rahmen der Sturzprophylaxe bei älteren Patienten und bei Patienten mit unklaren Gleichgewichtsstörungen macht eine Statuserhebung absolut Sinn.“
Als Sekundärprophylaxe wird die „Back-to-Work“ oder „Back-to-Sport“-Testung angesehen. Hier wird geprüft, ob der Patient nach einer Verletzung aufgrund seiner Bewegungsmuster und seines Trainingszustandes wieder in der Lage ist, sich sicher in seinem beruflichen Umfeld zu bewegen, vor allem bei schwerer körperlicher Tätigkeit, oder seine Sportart wieder aufzunehmen ohne ein deutlich erhöhtes Risiko einer erneuten Verletzung zu haben. Mit der „Pre-Season-Testung“ bei Leistungssportlern wird hingegen überprüft, ob der aktuelle Trainingszustand ausreicht, um in der Sportsaison kein erhöhtes Verletzungsrisiko zu haben.
Was wird analysiert?
Beim Bewegungsablauf gibt es verschiedenste Aspekte. Messen kann man beispielsweise Balancefähigkeit, Funktion der Muskulatur, Gangbild oder Laufstil. Mit verschiedenen Sprungtests lassen sich Stabilität und Dynamik im Bewegungsablauf bestimmen. Für diese Aufgaben stehen verschiedenste Messapparaturen mit modernster Technik zur Verfügung. Je nach Fragestellung und verwendeten Messverfahren dauert eine Bewegungsanalyse zwischen 20 und 60 Minuten.
Was passiert danach?
Mit den gewonnenen Daten der Analyse werden krankhafte Bewegungsmuster erkannt und entsprechende Therapien sowie Trainingsempfehlungen gegeben. „Häufig sehen wir zum Beispiel nach kniegelenknahen Verletzungen wie bei einem Schienbeinkopfbruch bei den Kontrolluntersuchungen ein gutes und ausgeglichenes Gangbild. Bei den Provokationstests zeigt sich dann eine deutliche Instabilität der Beinachse, was für den Patienten ein stark erhöhtes Verletzungsrisiko bei körperlicher Aktivität, ob in der Arbeit oder Freizeit, bedeutet. Individuelle Trainingspläne führen hier bei konsequenter Umsetzung oft innerhalb weniger Monate zur Verbesserung der Situation“, erklärt Dr. Rieken.
„Es freut mich sehr, dass wir am Aiblinger Klinikstandort das Bewegungsanalyse-Labor einrichten konnten. Für unsere Patientinnen und Patienten möchten wir nach unserem Qualitätsanspruch beste Behandlungsergebnisse. Auf dem Weg dorthin arbeitet unser gesamtes Klinikteam Hand in Hand und dabei unterstützt auch das hochmotivierte Team des Bewegungslabors. Die Patienten der weiteren RoMed Kliniken profitieren übrigens durch die standortübergreifende enge Zusammenarbeit auch von diesem Leistungsangebot“, betont Sandra Zabel, Kaufmännische Leiterin.