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RoMed Klinikum als „Vorhofflimmer-Zentrum“ zertifiziert

Das Team der Abteilung Elektrophysiologie freut sich über die Auszeichnung. (v.l.n.r.) Dr. Christophe Huber, Dr. Constantin Göbel, Marina Huber, Lejla Kevro, Kathrin Küster, Margot Machura und Ärztlicher Leiter Dr. Jan Kaufmann
Das Team der Abteilung Elektrophysiologie freut sich über die Auszeichnung. (v.l.n.r.) Dr. Christophe Huber, Dr. Constantin Göbel, Marina Huber, Lejla Kevro, Kathrin Küster, Margot Machura und Ärztlicher Leiter Dr. Jan Kaufmann

Höchste Standards bei der Behandlung einer häufigen Herzrhythmusstörung
Die Abteilung für Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik 1 am RoMed Klinikum Rosenheim unter ärztlicher Leitung von Dr. Jan Kaufmann hat kürzlich eine besondere Anerkennung erhalten: Sie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) als „Vorhofflimmer-Zentrum“ zertifiziert. Dieses Siegel steht für erstklassige Versorgungsqualität und schafft für Patienten Transparenz und Sicherheit. Die Auszeichnung unterstreicht auch die wachsende Bedeutung des Klinikums als Kompetenzzentrum in der Region. „Das ist eine besondere Auszeichnung für das gesamte Team, das mit großem Einsatz und hoher Professionalität die Abteilung auf- und ausgebaut hat“, betont Prof. Dr. Christian Thilo, Chefarzt der Medizinischen Klinik 1.

Vorhofflimmern – eine unterschätzte Gefahr
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und betrifft immer mehr Menschen. Neben Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Atemnot führt die Erkrankung häufig zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Doch die Risiken reichen weit darüber hinaus: „Vorhofflimmern erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Demenz und Depression signifikant“, erklärt Dr. Jan Kaufmann.

Innovative Behandlungsverfahren im Fokus
Ein zentraler Bestandteil der Therapie ist die sogenannte Pulmonalvenenisolation mittels Katheterablation. „Diese Methode wird am RoMed Klinikum Rosenheim seit 2017 durchgeführt und stetig weiterentwickelt“, erklärt Kaufmann. „Dabei wird Herzmuskelgewebe um die Lungenvenen mit speziellen Herzkathetern gezielt verödet, um elektrische Signale auszuschalten, die das Vorhofflimmern auslösen. Meistens werden dazu thermische Verfahren, also Hitze oder Kälte angewendet. Im vergangenen Jahr wurde zusätzlich die moderne Elektroporation, auch ‚Pulsed Field Ablation‘ genannt, bei RoMed eingeführt – ein Verfahren, das als besonders schonend gilt.“ Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2024 wurden im Klinikum Rosenheim rund 300 Katheterablationen bei Vorhofflimmern durchgeführt, zudem erhielten über 1.300 Patienten in der rhythmologischen Sprechstunde Beratung und Behandlung. 

Moderne Herzmedizin – nah und auf höchstem Niveau
Für Patienten aus Stadt und Landkreis bedeutet die Zertifizierung wohnortnahe Spitzenmedizin. „Das RoMed Klinikum Rosenheim beweist, dass exzellente Versorgung nicht auf große Metropolen beschränkt ist“, betont Prof. Dr. Thilo. „Unsere Patienten profitieren von modernsten Behandlungsverfahren direkt vor Ort.“ Das Zertifikat der DGK ist ein verlässlicher Qualitätsnachweis und zeigt, dass die Abteilung höchste Standards erfüllt – eine wichtige Orientierungshilfe für Betroffene. Damit setzt das Klinikum einen weiteren Meilenstein in der Gesundheitsversorgung der Region.

Gut zu wissen!

  • Was ist Vorhofflimmern?
    Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens unregelmäßig und schnell schlagen. Dies führt zu einem ineffizienten Blutfluss. In der Folge können Organe und Gewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden
  • Symptome
    Zu den häufigsten Symptomen gehören Herzrasen, unregelmäßiger Puls, Schwindel, Atemnot, Müdigkeit und Brustschmerzen. Manche Menschen haben jedoch keine spürbaren Symptome.
  • Ursachen
    Das Risiko, Vorhofflimmern zu bekommen, steigt mit dem Alter. Es können jedoch auch jüngere Menschen betroffen sein. Die Entstehung von Vorhofflimmern kann durch Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz, Schlafapnoesyndrom, koronare Herzkrankheit, Schilddrüsenprobleme, Alkoholmissbrauch oder genetische Veranlagung begünstigt werden. Nicht immer lässt sich eine direkte Ursache feststellen.
  • Risiken
    Unbehandeltes Vorhofflimmern erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Embolien, da Blutgerinnsel in den Vorhöfen entstehen können und in den Blutkreislauf gelangen. Das Risiko für Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Demenz und Depression steigt.
  • Diagnose
    Die Diagnose erfolgt durch das EKG (Elektrokardiogramm).
  • Behandlungsmöglichkeiten
    Die Behandlung umfasst Medikamente zur Kontrolle der Herzfrequenz und des Herzrhythmus sowie in manchen Fällen eine elektrische Kardioversion. Die Katheterablation (Pulmonalvenenisolation) an spezialisierten Zentren gewinnt zunehmend an Bedeutung als sichere und effiziente Therapie. Zur Verhinderung von Blutgerinnseln und Schlaganfällen werden häufig gerinnungshemmende Medikamente wie Marcumar oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) verschrieben.
  • Was kann ich selber tun?
    Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Schlafhygiene und das Vermeiden von Alkohol, Nikotin und Koffein können helfen, das Risiko für Vorhofflimmern zu reduzieren.
  • Wann zum Arzt?
    Wenn Symptome wie unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel oder Brustschmerzen auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und Risiken zu minimieren.
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16.01.2025
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