Ursachen, Verlauf und Unterstützung
Akute Verwirrtheitszustände nach schwerer Erkrankung

Nach schwerer Erkrankung und/oder im Rahmen der Aufwachphase oder in der Phase danach kommt es sehr häufig zu akuten Verwirrtheitszuständen. Diese können wenige Stunden bis hin zu mehreren Wochen anhalten. Der Patient wirkt häufig schwer wesensverändert, Merkfähigkeit, Sprache, Orientierung und kognitive Leistung sind stark beeinträchtigt, gelegentlich gefährdet der Patient sich durch sein Verhalten selbst oder Andere. Häufig sind agitierte/aktive Delire, es gibt aber auch ein sogenanntes stilles Delir. Begleitet wird dieser Zustand häufig von Angst.
Die Ursachen sind multifaktoriell. Die Mischung aus schwerer Erkrankung (Schock, Sepsis), Aufhebung des Tag-Wach-Rhythmus, fremdes Umfeld/Ortswechsel, Eingriffe/Operationen, Sedierung und Medikamente, Lärmbelastung fördern das Entwickeln eines Delirs.
Neben der konsequenten Behandlung der Grunderkrankung, die zum Intensivaufenthalt geführt hat, führen Verbesserung des Schlaf-Wach-Rhythmus, Besuch von Angehörigen, Brillen, Zahnprothesen, Hörgeräte, Bekanntes von zu Hause wie Fotos, Kissen etc., sogar die Verlegung auf eine Normalstation, aber auch eine medikamentöse, individuelle Unterstützung zu einer Stabilisierung der seelischen Situation.
Lassen Sie sich durch das Delir nicht beunruhigen, seien Sie für Ihren Angehörigen da.