Kindernephrologie
Das Spezialgebiet der Kindernephrologie betreut schwerpunktmäßig Krankheiten der Nieren und ableitenden Harnwege. Dazu gehören angeborene als auch erworbene Erkrankungen des Nierengewebes und -beckens, der Blase, des Harnleiters und der Harnröhre.
Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Hohenfellner
Sprechstunde Kindernephrologie
Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Hohenfellner
Termin nach Vereinbarung
Tel +49 8031 365 64 59
Mo - Fr 08.00 - 16.00 Uhr
Die Kindernephrologie ist Teil von ERKnet und als Zentrum für seltene Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege (ZSNE) unter dem Dach des EZSE zertifiziert.
Fehlbildungen im Bereich der Nieren und der ableitenden Harnwege
Fehlbildungen im Bereich der Nieren und der ableitenden Harnwege (z. B. vesikoureteraler Reflux, subpelvine Stenose, obstruktiver Megaureter)gehören zu den häufigsten Fehlbildungen. Acht Prozent der Neugeborenen zeigen eine Auffälligkeit im Bereich der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege. Diese Patienten werden in enger Zusammenarbeit mit der Kinderchirugie betreut. Sollte eine kinderurologische operative Korrektur notwendig sein, kann diese im Regelfall minimal-invasiv (Schlüssellochtechnik) erfolgen. Bezüglich der operativen Korrekturen verweisen wir Sie auf die Kinderchirurgie und -urologie.
Harnwegsinfektionen - akute und chronische
Der Harnwegsinfekt, der mit (febril) oder ohne (afebril) Fieber auftreten kann, ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter. Eine weitere Abklärung sollte erfolgen, wenn mehrere afebrile oder zwei febrile Harnwegsinfekte aufgetreten sind. Neben dem vesikoureteralen Reflux stehen bei älteren Kindern Blasenentleerungsstörungen (Einhalten beim Toilettengehen) und die Obstipation als Ursache im Vordergrund.
Die Abklärung und Therapie der Kinder mit Fehlbildungen im Bereich der Nieren und der Blase und der rezidivierenden Harnwegsinfektionen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kinderchirurgie, der Nuklearmedizin und unserer Urotherapeutin.
Einnässen tagsüber und/oder nachts- Enuresis diurna (et) nocturna
Kinder mit einer Enuresis diurna (Einnässen am Tag) und/oder Enuresis nocturna (Einnässen in der Nacht) werden in Zusammenarbeit mit unserer Urotherapeutin betreut.
Das nächtliche Einnässen ist wesentlich häufiger als Eltern und Großeltern annehmen und stellt meistens für die Kinder kein, jedoch für die Angehörigen ein großes Problem dar. Mindestens zehn Prozent der 7-Jährigen nässt nachts noch ein. 25 % der Kinder werden jedes Jahr von alleine trocken. Sobald die Kinder selbst den Wunsch äußern trocken zu werden, stehen wir für eine Therapie zur Verfügung.
Besteht jedoch eine Enuresis diurna, nässt das Kind tagsüber ein, sollte eine weitere Abklärung, gerade bei Buben ab dem 4. Lebensjahr, erfolgen. Neben einer Harnröhrenklappe wird bei den Kindern, bei denen die Enuresis diurna unter konservativen Maßnahmen persisiert, eine neurogene Blasenfunktionsstörung ausgeschlossen.
Erkrankungen des Nierengewebes
Die Patienten mit zystischen Nierenerkrankungen, Tubulo- und Glomerulopathien, Autoimmunerkrankungen werden, soweit möglich, tagesklinisch betreut. Nierenbiopsien erfolgen stationär.Die kardiologische Diagnostik (EKG, Echokardiographie, RR-Langzeitmessung) und die Einstellung eines renalen Hypertonus (Bluthochdruckes) erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren Kardiologen soweit möglich ambulant.
Neurogene Blasenfunktionsstörung
Für Patienten mit nachgewiesener neurogener Blasenfunktionsstörung besteht die Möglichkeit der regelmäßigen Kontrolle der Blasenfunktion mittels Urodynamik, bzw. Videourodynamik in Kooperation mit der Kinderchirugie in Traunstein.
Liebe Eltern, liebe Patien*innen,
wir bitte Sie, für die Vorstellung in der Kindernephrologie alle Unterlagen von vorangegangenen stationären und ambulanten Behandlungen zu Ihrem Termin mitzubringen.
Im Fall einer kinderchirurgischen/-urologischen Vorbehandlung bitten wir Sie, das nachfolgende Formular von den jeweiligen Behandlern ausfüllen zu lassen und alle Befunde vorab an uns per Fax +49 8031 365 48 18 zu senden bzw. zu Ihrem Vorstellungstermin mitzubringen.
Cystinose-Zentrum
Cystinose ist eine angeborene, vererbte Stoffwechselstörung, die zu einer Speicherung von Cystin in den Zellen vieler Organe des Körpers führt. Der Erbgang dieser Erkrankung ist autosomal-rezessiv, das heißt: Wenn beide Eltern einen Gendefekt in sich tragen, der sie nicht krank macht, kann es sein, dass ihr Kind beide Gene erbt und z.B. mit Cystinose geboren wird.