WPW-Syndrom/Präexzitation
Herzrasen entsteht in diesem Fall durch eine kreisende Erregung zwischen Herz-Vorhöfen und –Kammern aufgrund einer akzessorischen Bahn (AVRT = AV-Reentry-Tachykardie). Die Tachykardien treten typischerweise anfallsartig auf mit plötzlichem Beginn und ebenso abruptem Ende. Obwohl diese Phasen von Herzrasen meist nur wenige Minuten andauern, werden sie von den Betroffenen nicht selten als bedrohlich wahrgenommen. Der Kreislauf kann derart beeinträchtigt sein, dass Schwindel und Bewusstseinsstörungen bis hin zur kurzen Bewusstlosigkeit auftreten.
In speziellen Fällen, in denen neben der zusätzlichen Leitungsbahn Vorhofflimmern (siehe dort) auftritt, kann ein weiteres Problem entstehen: die extrem schnell aufeinanderfolgenden elektrischen Vorhofimpulse des Vorhofflimmerns können über die zusätzliche Leitungsbahn nahezu „ungebremst“ auf die Herzkammer übertragen werden. Es entsteht dann ein sehr schneller Herzschlag, der im Extremfall in lebensbedrohliche Rhythmusstörungen übergehen kann.
Wird eine zusätzliche Leitungsbahn im EKG entdeckt oder vermutet, kann oft durch einfache Untersuchungen (wie z.B. durch ein Belastungs-EKG) festgestellt werden, ob es sich um eine ungefährliche Form der Präexzitation handelt oder ob eine weitere Behandlung nötig ist. In manchen Fällen ist zur Klärung dieser Frage zusätzlich eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) notwendig.
Wird aufgrund der speziellen Eigenschaften der Leitungsbahn oder bei Symptomen (Herzrasen) entschieden, dass eine Ablationsbehandlung (Gewebeverödung) sinnvoll ist, kann diese im Klinikum Rosenheim mit hoher Sicherheit und Wirksamkeit erfolgen.