Handchirurgie

Die Handchirurgie umfasst alle Behandlungsmaßnahmen und Operationen, die Funktionsstörungen der Hand heilen oder verbessern sowie Schmerzen beseitigen. Viele Handchirurgen, wie auch Oberärztin Frau Dr. med. Ute Rauner behandeln auch Verletzungen vom Unterarm und Ellenbogen.

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Notfallbehandlung

Die Notfallbehandlung von schweren Quetsch- und Amputationsverletzungen erfordert ein Höchstmaß an operativer Erfahrung, OP- Ausstattung (Mikroskop) und eine spezialisierte Nachbehandlung.

Brüche und Verrenkungen im Bereich der Handwurzel, wie sie viel bei Sportverletzungen vorkommen, sind in vielen Fällen schwer zu diagnostizieren und die sachgerechte Behandlung sollte die Konsultation eines Handchirurgen einschließen.

Die Erstversorgung kann vielfach bei komplexen Handverletzungen nicht immer eine vollständige Wiederherstellung der Handfunktion erreichen und es werden dann im späteren Verlauf korrigierende Maßnahmen notwendig. Die Analyse dieser Funktionsstörung und die Entscheidung über das optimale Behandlungskonzept erfordern eine spezielle Ausbildung und Erfahrung in diesem Spezialgebiet.

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Dupuytren'sche Kontraktur

Es handelt sich um eine erbliche Erkrankung, bei der typischerweise Knoten und Stränge an den Fingern und der Hand auftreten. Die Verwachsung dieser Gebilde mit der Haut führt zum Schrumpfen der Haut, d. h. sie wird kontrakt (deshalb „Kontraktur“) und zieht die Finger in die Beugung.

Am häufigsten betroffen sind Klein- und Ringfinger, aber alle anderen, auch der Daumen können erkranken. Wenn die Kontraktur, d. h. die Krümmung der Finger zu einem funktionellen Problem wird, ist eine Operation angezeigt. Effektive nichtoperative Maßnahmen sind bisher nicht bekannt.

Große Operationen mit großen Schnitten sollten heute vermieden werden. Deshalb wenden wir die so genannte „moduläre Fasziektomie“, die die radikale Entfernung des krankhaften Gewebes durch kleine Schnitte (und später unauffällige Narben) ermöglicht. Die Ruhigstellung nach der Operation erfolgt für 4 - 5 Tage und die Hand kann in der Regel sehr rasch wieder gebraucht werden.

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Arthrose

Arthrosen entstehen aufgrund einer „Abnutzung“ der Gelenke. Eine erbliche Komponente spielt sicher eine Rolle. Es können einzelne Fingergelenke oder mehrere Gelenke, auch an der Handwurzel und Handgelenk betroffen sein (Polyarthrose). Die Symptome sind Schmerzen, Bewegungsminderung und Schwellung bzw. knotige Verdickungen der Gelenke. Häufig betrifft die Arthrose End- und Mittelgelenke der Finger und das Daumensattelgelenk an der Basis des Daumens. Frauen erkranken aus unbekannten Gründen häufiger. Die Behandlung besteht am Anfang in der Gabe von Schmerzmitteln, Kühlung und lindernder Salbe. Wenn Schmerzen bei Bewegung und Belastung zunehmend lästig oder unerträglich werden, ist eine Operation angezeigt. Es gibt je nach Situation und Gelenk verschiedene Operationstechniken. Fingerendgelenke können ohne Funktionseinbuße versteift werden, für die Mittelgelenke benutzen wir künstliche Gelenke aus Silikon. Am Daumensattelgelenk wird der störende kleine Handwurzelknochen entfernt. Diesen Eingriff führen wir in minimal-invasiver Technik durch, sodass eine kaum sichtbare Narbe resultiert. Arthroseoperationen führen in den allermeisten Fällen zu guten und sehr guten Ergebnissen. In vielen Fällen ist eine krankengymnastische Behandlung erforderlich.

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Schnellender Finger

Das Schnellen oder Schnappen von Fingern wird ausgelöst durch eine knotige Verdickung der Beugesehnen in der Sehnenscheide, meist aufgrund einer Entzündung. Am häufigsten betroffen sind Daumen, Mittel- und Ringfinger. Das störende Schnappen verschwindet manchmal ohne besondere Therapie, wenn das nicht der Fall ist und es zu Schmerzen und Funktionsstörungen kommt, ist eine kleine Operation angezeigt.

Wir verwenden hier eine minimal-invasive Technik, die nur einen winzigen Hautschnitt erfordert und innerhalb von Minuten erledigt ist. Danach trägt man einen Verband für 1 - 2 Tage und ist wieder einsatzbereit.
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Ganglionzysten

Manchmal wird ein „Knubbel“ an der Hand oder am Finger nicht als schmerzhaft sondern nur störend oder wird als hässlich empfunden. Ganglionzysten sind blasenartige Strukturen, die aus Sehnenscheiden oder Gelenkkapsel herrühren. Ihre Größe variiert zwischen Erbse und Walnuss. Man kann die Zysten meistens unter der Haut erkennen und fühlen, sie sind knochenhart, werden deshalb oft als „Überbein“ bezeichnet. Besonders am Handgelenk kann ein Ganglion zu Bewegungsstörungen und Schmerzen führen, dann ist eine Punktion und Absaugung angezeigt. Wenn dies nicht zu dauerhafter Beseitigung führt, wird das Ganglion operativ entfernt. Wir legen kleine Schnitte in Hautfalten, sodass die Narben später nicht zu sehen sind.

Ein besonderes Ganglion ist die Schleimzyste nahe dem Fingernagel. Es sieht aus wie eine weißliche Blase von Erbsengröße und verursacht oft Längsrillen im Fingernagel durch Druck auf die Nagelwurzel. Damit eine radikale Entfernung gewährleistet ist, wird die Zyste komplett mit der Haut ausgeschnitten und der kleine Defekt mit einem Hauttransplantat verschlossen.

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Handtumoren

Die allermeisten Tumoren an der Hand sind gutartig. Die meisten wachsen langsam und stören dann wegen ihrer zunehmenden Größe. Am häufigsten sind Sehnenscheidentumore, Epithelzysten (Grützbeutel) und Lipome (Fettgeschwülste). Auch im Knochen sind die meisten Tumoren gutartig, es sind Enchondrome und Knochenzysten. Enchondrome werden meist zufällig entdeckt, wenn wegen einer Verletzung geröntgt wird. Bösartige Tumoren an der Hand sind sehr selten und wachsen rasch. Die Behandlung der Tumoren besteht in der operativen Entfernung. Wir benutzen Lupenbrille oder Mikroskop um die oft in unmittelbarer Nähe verlaufenden Nerven, Gefäße und Sehnen zu schützen.

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Rheumatische Erkrankungen an der Hand

Handchirurgen sind wichtige Partner der internistischen Rheumatologen und ihrer Patienten. Wir können durch frühzeitige operative Entfernung von rheumatisch- entzündlichem Gewebe (Synovialektomie) Gelenke (Finger, Handgelenk, Ellenbogen) vor Zerstörung bewahren. Wir können die Stellung der Finger korrigieren und Gelenke stabilisieren. Wir können abgerissene Sehnen rekonstruieren. Eine häufige Ursache von Schmerzen bei Rheumapatienten ist die Nervenkompression, vor allem an der Hand (Karpaltunnelsyndrom). Hier kann der Schmerz durch einen einfachen kleinen Eingriff beseitigt werden.

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Posttraumatische Probleme

Sehnen
Nach Sehnenverletzungen kann es zu Vernarbungen kommen, sodass aufgrund der resultierenden Bewegungsstörung eine postoperative Sehnenlösung (Tenolyse) erforderlich sein kann. Dabei wird die Sehne penibel von den Narben befreit. Nach einer Sehnendurchtrennung lassen sich auch nach Tagen, manchmal nach Wochen, noch gute Ergebnisse durch eine sekundäre Sehnennaht erzielen. Dies gelingt durch Naht der Sehne, manchmal ist eine Sehnentransplantation oder Sehnenumlagerung erforderlich. Um nach solchen Eingriffen ein gutes Resultat zu erzielen, ist eine intensive Krankengymnastik notwendig. Hierin ist unsere Krankengymnastik und Ergotherapie hervorragend geschult. Nach einem Speichenbruch (Radius) kommt es bisweilen zu einem Abriss der langen Daumenstrecksehne, der Daumen hängt. Die Daumenstrecksehne wird wiederhergestellt durch die Umlagerung einer der beiden Zeigefingerstrecksehnen zum Daumen.

Knochen
Manchmal heilen Knochen in falscher Stellung oder heilen gar nicht. In diesen Fällen ist in der Regel eine Korrekturoperation angezeigt. Die erfolgt durch eine Korrektur der Knochenreposition und Fixation mit Schrauben oder Plättchen, im Falle einer Nichtverheilung (Pseudarthrose) durch Einbringen eines Knochentransplantates, welches in der Regel vom Beckenkamm entnommen wird. In den allermeisten Fällen gelingt die Operation übungsstabil, sodass schnell wieder bewegt werden darf.

Narbenkontraktur
Nach einer Operation oder einem Unfall kann es zu Narbenproblemen kommen. Narben sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern können auch die freie Gelenkbewegung behindern. Narbengewebe ist hart, dehnt sich nicht und zieht sich zusammen (kontrahiert). Es entsteht eine Narbenkontraktur. Eine Narbenkontraktur durch eine Z- Plastik, bei der die gerade Narbe zickzackförmig aufgelöst wird, oder durch das Einbringen eines Hauttransplantates verbessert das Problem meist wesentlich. Verbrennungen oder Verbrühungen sind ein besonderes Problem. Diese Verletzungen müssen möglichst früh behandelt werden, in leichteren Fällen durch spezielle Verbände, in schwereren Fällen durch baldige Operation und Hautübertragungen.

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Angeborene Fehlbildungen

Überzählige Finger (Polydaktylie) und zusammengewachsene Finger (Syndaktylie) sind die häufigsten Fehlbildungen. Die Entfernung oder Trennung von kleinen Fingern erfordern Spezialkenntnisse und Expertise in Mikrochirurgie. Da wir die Kinder bereits sehr früh operieren (im 1. und 2. Lebensjahr), sind die Strukturen sehr klein. Es gibt eine große Zahl von zum Teil komplexen Handfehlbildungen, die in diesem Text nicht alle aufgeführt werden können.

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Supinatorlogensyndrom

Operationstechnik: minimal-invasiv
Die Einklemmung des Speichennerven am Unterarm ellenbeugennah löst Schmerzen bei Belastung und Drehbewegungen aus. Häufig treten die Beschwerden auf in Verbindung mit Epicondylitisproblemen (Tennisellenbogen). Wenn nach monatelanger konservativer Behandlung mit Medikamenten, Bandagen und Physiotherapie keine Besserung eintritt, ist eine Operation überlegenswert. Der Eingriff ist aufgrund der diffizilen Anatomie in diesem Bereich etwas für Spezialisten, aus diesem Grund werden oft sehr große Schnitte gemacht und die verbleibenden Narben sind oft unschön. Wir operieren diese Indikation in minimal-invasiver Technik. Der Eingriff kann mit der Operation des Tennisellenbogens kombiniert werden. Nach der Operation trägt der Patient für ca. 1 Woche eine Bandage. Die Prognose ist leider nicht so eindeutig und gut wie beim Karpaltunnelsyndrom und Kubitaltunnelsyndrom.

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Karpaltunnelsyndrom

Operationstechnik: minimal-invasiv
Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch Einklemmung des Mittelnerven am Handgelenk, zwischen Daumen- und Kleinhandballen nahe der Handgelenkfalte. Die Symptome sind Kribbeln und Einschlafen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie Schmerzen. Die Beschwerden treten oft besonders stark nachts auf, aber auch tagsüber beim Auto- oder Fahrradfahren, beim Kartoffelschälen oder längeren Zeitunglesen. Nach längerer Dauer kann der Nervendruckschaden zu Lähmung und permanenten Gefühlsverlust an den genannten Fingern führen. Man versucht zunächst mit einer Nachtschiene oder Cortisoninjektion eine Besserung herbeizuführen. Hilft das nicht, ist eine Operation ratsam. Die minimal-invasive Operationstechnik, die wir verwenden, ist ähnlich der endoskopischen Technik, aber sicherer. Wir benutzen einen Minischnitt von ca. 1,5 - 2 cm Länge und stellen den Nerven dar, so dass er jederzeit für den Chirurgen sichtbar ist. Dadurch ist der Eingriff sehr sicher und ermöglicht unseren Patienten darüber hinaus, ihre Arbeit (je nach Beruf) nach wenigen Tagen oder Wochen wieder voll auszuüben. Der Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung an der Hand, ist vollkommen schmerzlos und kann auf Wunsch beidseits in einer Operation erfolgen.

Operationstechnik: endoskopisch
Beim Kubitaltunnelsyndrom, auf Deutsch meistens als Sulcus ulnaris- Syndrom bezeichnet, ist der Ellennerv hinter dem Ellenbogen auf der Innenseite („Musikantenknochen“) eingeklemmt. Dies führt zu Kribbeln und Einschlafen von Ring- und Kleinfinger sowie Kraftverlust, bei längerer Dauer auch zu Muskelverschmächtigung zwischen Daumen und Zeigefinger. Bleibt die Einklemmung unbehandelt, kommt es unweigerlich zu Lähmungen der Finger mit irreparablen Schäden. In den meisten Fällen bleibt die Ursache der Nervenschädigung unklar, betroffen sind vielfach sonst gesunde Individuen, unterschiedslos junge und alte Menschen, Kopf- und Handarbeiter. Ein Zusammenhang besteht allerdings mit Ellenbogenverletzungen, Arthrose und Diabetes (Neuropathie). Ist die konservative Behandlung des Kubitaltunnelsyndroms (Bandagen, Schonung, nächtliche Schienung) nicht erfolgreich, ist eine Operation erforderlich. Die Standardtechnik besteht vielfach noch in einem offenen Eingriff mit langem Schnitt und Verlagerung des Nervs. Eine solche Operation führt oft zu Vernarbungen und Funktionseinschränkungen über Wochen. Wir führen die Technik der endoskopischen Operation des Kubitaltunnelsyndroms durch, die es erlaubt, den Nerven von einem sehr kleinen Schnitt (2 cm) aus freizulegen und langstreckig zu dekomprimieren. Die Erfahrung zeigt, dass diese Technik rasch zu guten Ergebnissen führt. Der Arm darf gleich nach der Operation bewegt werden.

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Epicondylitis lateralis oder Tennisellenbogen

Operationstechnik: minimal-invasiv
Der so genannte Tennisellenbogen ist keinesfalls ausschließlich ein Problem der Tennisspieler. Meistens treten die Belastungs- und Bewegungsschmerzen nach ungewöhnlicher Belastung oder durch chronische Überbeanspruchung auf. Bei Streckung des Handgelenkes und Anspannung der Streckmuskulatur am Unterarm kommt es zu Schmerzen auf der Außenseite des Ellenbogengelenkes. Es gibt sehr viele nichtoperative Behandlungsoptionen und diese sollten alle ausgeschöpft werden bis über eine Operation nachgedacht wird. Die Narbe des herkömmlichen Eingriffs über dem Ellenbogenknochen bleibt manchmal lange empfindlich und kann mit dem unterliegenden Knochenhautgewebe verwachsen. Das führt zu erneuten chronischen Schmerzen. Wir haben daher als Alternative eine halbendoskopische Technik entwickelt, bei der wir unter Verwendung eines beleuchteten Spekulums von einem sehr kleinen Schnitt fernab des Knochens operieren.

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Die Behandlung schmerzhafter Neurome

Als Neurom bezeichnet man Nervenknäuelbildungen eines verletzten Nervs. Die Nervenfasern sprießen praktisch ins Leere. Ursache sind Verletzungen aber auch Nervendurchtrennungen bei Operationen. Oft betroffen sind Fingerstümpfe oder oberflächliche Hautnerven, z. B. nach Operationen am Knie, am Leistenbruch oder nach Kaiserschnitt. Das Neurom ist meist ganz lokalisiert und zentriert auf einen bestimmt äußeren schmerzhaften Punkt. Wenn man sich stößt oder darauf klopft, werden elektrisierende Schmerzen ausgelöst, die quälend sein können. Nicht selten werden die Patienten an Schmerzkliniken verwiesen. Handelt es sich jedoch eindeutig um ein Neurom, ist die effektivste Therapie die Operation. Der verletzte Nerv und an seinem Ende das Neurom werden freigelegt, das Neurom wird in weiche Gewebsschichten in der Tiefe oder in einen Knochen hinein verlagert und kann keinen Unfrieden mehr stiften.

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Leitung
Dr. med. Ute Rauner
Kontakt
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Handchirurgie

Oberärztin Unfallchirurgie und Orthopädie, Fachärztin Handchirurgie, Chirurgie, Sportmedizin

Sprechstunde Handchirurgie

Dr. med. Ute Rauner

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