Polytrauma
Das Polytrauma beschreibt einen „mehrfach lebensgefährlich Verletzten". Um das Überleben Schwerstverletzter zu ermöglichen, bedarf es den optimalen Ablauf der Versorgung von der Unfallstelle bis zur Rehabilitation durch alle beteiligten Fachrichtungen einer Klinik.
Die notärztliche Versorgung (Rettungsmedizin) am Unfallort sichert vor allem Kreislauf und Atmung. Wichtige, für das Überleben schnell durchzuführende Eingriffe, wie zum Beispiel die Entlastung eines Blutergusses im Brustkorb können in modernen Rettungswägen durchgeführt werden. Mittels moderner Kommunikationstechniken werden Verletzungsmuster der Rettungsleitstelle und den Ärzten im Klinikum mitgeteilt, um bereits im Vorfeld zu erwartende Versorgungsabläufe organisieren zu können.
Im Klinikum sichert ein Team aus Anästhesisten, Unfallchirurgen, Abdominal-Thorax- und Gefäßchirurgen und Radiologen die weitere Stabilisierung des Patienten. Die schnelle Diagnostik der Verletzungen wird durch die umfassende technische Ausstattung des Klinikums, z.B. Computertomographie in Spiraltechnik, ermöglicht. Eine versierte, dem Verletzungsmuster des Patienten angepasste operative Versorgung schließt sich an. Dabei werden in erster Linie nur lebensnotwendige Eingriffe durchgeführt. Es wird jedoch gleich ein individuelles Behandlungskonzept für weitere notwendige Operationen erstellt.
In den folgenden Tagen, an denen sich der Patient auf der operativen Intensivstation befindet, wird er rund um die Uhr durch ein besonders geschultes Team betreut. Dabei wird der Zeitpunkt für weitere Eingriffe orientierend an z.B. Laborwerten und vielen weiteren technischen Daten (wie zum Beispiel der Beatmung) festgelegt und im Intervall durchgeführt.
Wieder auf der Allgemeinstation tritt eine Regenerationsphase ein, die Wundheilung kontrolliert, der Patient entsprechend seinen Verletzungen möglichst frühzeitig mobilisiert. Durch den Sozialdienst unseres Hauses wird nach Absprache ein geeigneter Platz in einer Rehabilitationsklinik gesucht. Nach der stationären Entlassung ist eine länger dauernde Betreuung durch Vorstellung in unserer Ambulanz, letzten Endes bis zur völligen medizinischen/sozialen und beruflichen Rehabilitation gesichert. In vielen Fällen sind im Verlauf auch wiederherstellungchirurgische Eingriffe, wie zum Beispiel Knochenverlängerungen nach Defektbrüchen, in unserem Klinikum erforderlich. So können Schwerverletzte immer öfters ohne Dauerfolgen in ihre Familien- und Arbeitswelt zurückgeführt werden.