Unter Adipositas verstehen wir eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit, die mit einem starken Übergewicht einhergeht. Wir bieten innerhalb der RoMed Kliniken die komplette Behandlung des krankhaften Übergewichtes an. Die für die komplexe Therapie der Adipositas notwendigen Fachdisziplinen sind innerhalb des Verbundes sämtlich verfügbar.
Im Einzelnen handelt es sich hierbei um die Fachgebiete: Adipositaschirurgie, Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin, Gastroenterologie, Psychiatrie / Psychotherapie und Schlafmedizin.
Durch die räumliche Nähe und die enge Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen können wir eine gut aufeinander abgestimmte Behandlung der Adipositas gewährleisten.
Unsere Motivation ist es, eine hoch kompetente, leitliniengerechte Behandlung der Adipositas zu organisieren und innerhalb unseres Zentrums durchzuführen. Wir nehmen die Erkrankung Adipositas ernst und möchten, dass sich unsere Patienten bei uns gut aufgehoben fühlen.
Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die Normalwerte bei erwachsenen Frauen mit 19-24 kg/m² und bei Männern mit 20-25 kg/m² angegeben.
Von Adipositas Grad I sprechen wir bei einem BMI > 30 kg/m², von Adipositas Grad 2 bei einem BMI von > 35 kg/m². Bei einem BMI > 40 kg/m² spricht man weltweit von einer Grad 3 Adipositas, die dann in der Regel auch mit weiteren Begleiterkrankungen einhergeht.
Im Folgenden sind die häufigsten Erkrankungen, die mit einer Adipositas einhergehen, aufgelistet:
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
- Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus)
- Atemstillstandsyndrom (obstruktives Schlafapnoe-Syndrom)
- Gelenkbeschwerden
- Wirbelsäulenbeschwerden
- Depressive Verstimmungen
- Herzkreislauferkrankungen
- Refluxerkrankung und Sodbrennen
Neben der zunehmend sitzenden Alltagsbeschäftigung (Bürotätigkeiten, wenig Sport), hat auch der vermehrte Verzehr ungesunder, preiswert hergestellter Nahrung (z.B. Fast Food) einen nachhaltigen Einfluss auf die zunehmende Gewichtssteigerung.
Besorgniserregend ist auch die dramatische Zunahme übergewichtiger und adipöser Kinder, denn aus adipösen Kindern werden in der Regel auch adipöse Erwachsene.
Jeder, der von dieser Erkrankung betroffen ist, hat schon die eine oder andere Diät zur Gewichtsreduktion durchgeführt. Das Reduzieren des Gewichtes um zumindest einige Kilogramm ist durch die Umstellung der Ernährung mit Verminderung der Zufuhr von zuckerhaltigen oder kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln meist gut möglich. Problematisch ist allerdings immer das Halten und Stabilisieren des Gewichtsverlustes.
Meist holt sich der Körper die Energie, die ihm aufgrund einer Diät entzogen wurde, nach Beendigung der Nahrungsumstellung schnell wieder (sog. JoJo-Effekt). Die erneute Gewichtszunahme, oft über das ursprüngliche Ausgangsgewicht hinaus, ist frustrierend und führt bei Betroffenen (vor allem, wenn dies häufiger geschieht) zum Gefühl der Aussichtslosigkeit.
Das muss nicht so sein. Ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept kann auch langfristig den Erfolg sicherstellen und den Weg in ein leichteres, gesünderes Leben ermöglichen.
Nach wie vor stellen nicht-operative Maßnahmen zur Gewichtsreduktion den ersten Schritt der Behandlung dar. Wesentliches Ziel dieser Maßnahmen ist die Veränderung der Lebensgewohnheiten. Hierzu basiert die Behandlung auf drei Säulen:
- Veränderung des Essverhaltens
- Steigerung des Bewegungsumfanges
- bei Bedarf Verhaltenstherapie
Bei der Veränderung des Essverhaltens geht es weniger um das Umsetzen von harten Diäten als vielmehr um die konsequente Ernährung mit einer kohlenhydratreduzierten gesunden Mischkost. Ziel sollte es sein, frische und gesunde Lebensmittel zu nutzen sowie auf Süßspeisen („der kleine Snack zwischendurch“) und auf zuckerhaltige Getränke weitgehend zu verzichten.
Daneben ist die Steigerung des Bewegungsumfanges eine wesentliche Säule der Behandlung. Wir sitzen oder liegen den größten Teil des Tages. Wir müssen uns für die Nahrungsbeschaffung nicht mehr groß bewegen, Fast-Food Essen ist jederzeit verfügbar, ohne dass wir aus dem Auto aussteigen. Bei der Steigerung des Bewegungsumfanges geht es nicht um die Teilnahme an einem Marathon, sondern um das Einbinden von Bewegung als natürlichen Bestandteil in den Alltag. Sehr hilfreich in diesem Zusammenhang kann ein Schrittzähler sein (ca. 15-20€), mit dem Sie die Anzahl Ihrer täglichen Schritte erfassen können. Mehr als 6000 Schritte am Tag sollten es schon sein. Ansonsten hilft hier noch einmal ein abendlicher Spaziergang.
Bei einer bestimmten Gruppe von Menschen mit krankhaftem Übergewicht stehen neben der Übergewichtserkrankung auch Verhaltensauffälligkeiten im Vordergrund. Hier ist im Einzelfall auch eine verhaltenstherapeutische Therapie notwendig, die dazu beitragen kann, Gewicht zu reduzieren.
Die Erfolgsaussichten der konservativen Therapiemaßnahmen sind allerdings leider bescheiden. Häufig wird nur ein recht kleiner Prozentsatz des Übergewichtes verloren und auch das Problem der erneuten Gewichtszunahme nach vorübergehendem Gewichtsverlust (sog. JoJo-Effekt) ist hinlänglich bekannt.
Bei Versagen der konservativen Therapie der Adipositas spielen operative Maßnahmen zur Gewichtsreduktion eine zunehmende Rolle.
Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil innerhalb des multimodalen Therapiekonzeptes für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion, weil sie den Energieverbrauch steigert. Regelmäßiges Training erhöht auch die Muskelmasse im Körper und das bedeutet einen ständig höheren Energieverbrauch und somit eine leichtere Gewichtsabnahme. Wer unter einem zu hohen Gewicht leidet, hat jedoch oft keinen Spaß mehr an sportlichen Aktivitäten. Zudem ist nicht jede Sportart empfehlenswert. Sportarten wie beispielsweise Schwimmen und Aquajogging zählen zu den gelenkschonendensten Sportarten. Doch auch Radeln, Nordic Walking und Gymnastik können mit einem hohen Gewicht ausgeübt werden. In der RoMed Klinik Bad Aibling wird über die Selbsthilfegruppe Adipositas Bad Aibling Nordic Walking und Gymnastik angeboten. Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit sich in einigen Fällen Rehasport verordnen zu lassen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt.
Die Einführung der sogenannten minimal-invasiven Techniken („Schlüssellochchirurgie“), auch in der chirurgischen Behandlung der Adipositas Anfang der 1990er Jahre, brachte hier einen entscheidenden Durchbruch. Dadurch können die verschiedenen Eingriffe nun mit einer geringen Rate an Komplikationen angeboten werden.
Es werden heutzutage ganz verschiedene Operationstechniken zur Behandlung des krankhaften Übergewichtes angeboten:
Nach erfolgreicher Reduktion des Körpergewichtes ist es durchaus möglich, dass die Körperoberfläche nicht mehr den allgemeinen ästhetischen Vorstellungen entspricht. Vor allem die überschüssige Haut an den Oberarmen, Oberschenkeln und des Bauches bedürfen oft einer weiteren operativen Behandlung. Hierzu ist ein erneutes Antragsverfahren bei den Krankenkassen notwendig. Vorraussetzung ist ein stabiles Körpergewicht über einen Mindestzeitraum von 6 Monaten. Dies wird meist etwa 18-24 Monate nach der adipositaschirurgischen Maßnahme erreicht.
Im Rahmen der Nachsorge besprechen wir die Möglichkeit einer plastischen Wiederherstellungs OP.
